Multidisziplinäre Übung Stayin' Connected in Bezug auf terroristische CBRNe-Bedrohungen und die Entwicklung einer neuen Informations- und Kommunikationstechnologie

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Am Dienstag, dem 26. November 2019, hat auf dem Gelände der Einsatzeinheit des Zivilschutzes von Brasschaat die Übung Stayin' Connected stattgefunden. Dort ist ein terroristischer Zwischenfall mit biologischen Stoffen in einem fiktiven ausländischen Kontext simuliert worden. Zweck der Übung war es, die spezialisierten Fähigkeiten für CBRNe-Zwischenfälle (mit chemischen, biologischen, radiologischen, nuklearen und explosiven Stoffen) unter besonderen Bedingungen zu trainieren und die Möglichkeiten der gegenseitigen Information und Kommunikation zu testen.
Multidisziplinäre Übung Stayin' Connected

Das Szenario der Übung war eine bioterroristische Bedrohung während eines fiktiven Winterfestivals, Connect, die eine Überlastung des Kommunikationsnetzes in der Gegend verursachte. Spezialisierte Dienste mussten eingreifen, um eine verdächtige Stelle zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Dieses besondere Szenario erforderte umfangreiche technische Tests der spezialisierten Kommunikations- und Bildgebungstechnologie und den Einsatz einer logistischen Base of Operations. Für die Übung waren insgesamt 75 Personen aus dem B-LiFE-Konsortium und aus spezialisierten Diensten der föderalen Polizei, der Landesverteidigung und des Zivilschutzes sowie aus dem CBRNe-Expertisezentrum des Nationalen Krisenzentrums im Einsatz. Die spezifische Kombination von spezialisierten Teams war für Belgien eine Premiere.

Darüber hinaus nahmen an der Übung etwa fünfzig Beobachter und VIPs teil, um die operativen und strategischen Herausforderungen im Bereich der CBRNe- und Telekommunikationsrisiken genauer zu bewerten. So konnten wir auf den wertvollen Beitrag von Experten nicht nur aus Belgien sondern auch aus dem Vereinigten Königreich, Deutschland, dem Großherzogtum Luxemburg, der Europäischen Union und der NATO zählen.

Jorn Bronselaer von der Generaldirektion Zivile Sicherheit, Generalkoordinator der Übung: "Diese Übung knüpft an die Übung BioGarden an, die am 19. Juni 2018 auf dem Militärgelände von Peutie stattgefunden hat. Ziel war es diesmal, die damaligen Ergebnisse zu vertiefen und die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse (lessons learned) fortzusetzen. Die Übung bietet die Möglichkeit, die interoperable Vorbereitung auf komplexe Situationen gemeinsam zu stärken. So werden Verfahren, Technologien und Systeme durch bedarfsgerechte Innovationen für den Einsatz in Belgien und im Ausland weiter optimiert. Im Debriefing werden die Elemente herausgefiltert, die überarbeitet werden müssen, um Training und Integration weiter zu verbessern. Es ist wichtig, das gegenseitige Bewusstsein (awareness) für die Arbeitsmethoden und das Fachwissen der betroffenen Akteure zu stärken. Diese gemeinsame Übung wurde daher sehr begrüßt."

Die Übung ist Teil der europäischen Projekte GIFT (Generic Integrated Forensic Toolbox), eNotice (European Network of CBRN Training Centers) und B-LiFE (Biological Light Fieldable Laboratory System). Bei der Übung war das B-LiFE-Konsortium für die Koordination der Kommunikationsmittel und der Mittel zur Situationsanalyse zuständig (via Telecommunication Emergency Node (TEN), das Satellitenkommunikation, TETRA/ASTRID, LTE, WiFi und Erdbeobachtung über Copernicus und GNSS-Galileo einschließt).

Der Zivilschutz hat seit seiner Reform Anfang 2019 den Ausbau seiner spezialisierten Fähigkeiten und die Abstimmung mit seinen Partnern auf der Grundlage von vier Clustern intensiv vorangetrieben. Bei dieser Übung war er für die Durchführung der Übung sowie für die spezifischen Aufgaben der Cluster CBRN und ICM (Incident & Crisis Management) verantwortlich, nämlich für:

  • Bildgebung (Roboter, Drohne, Kameras),
  • Telekommunikation (TAST),
  • Infrastruktur und Logistik für Krisenverwaltung und Großeinsätze (Basis/Kommandodorf),
  • Dekontamination der Einsatzkräfte,
  • spezifische Unterstützung forensischer Untersuchungen unter CBRNe-Bedingungen.

Im Rahmen dieser Übung übernahm das CBRNe-Expertisezentrum des Nationalen Krisenzentrums (NCCN) die Organisation eines simulierten "föderalen Koordinierungsausschusses". Es war eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Kommunikationsmittel zwischen Feld und Krisenstab, insbesondere Funkübertragung und Bildübertragung über ortsfeste Kameras, Roboter, Drohnen oder Go-Pro, zu testen. Die Übung ermöglichte es dem CBRNe-Expertisezentrum auch, seine Prozesse im Bereich der multidisziplinären operativen Koordination im Falle von terroristischen Zwischenfällen mit chemischen, biologischen, radiologischen, nuklearen oder explosiven Stoffen zu optimieren.